Die Siebdrucktapeten dagegen werden heute überwiegend auf Vlies gedruckt. Wurde früher zumeist Papier verwendet, so hat sich der Anteil der Vliestapeten um ein Vielfaches erhöht, da diese bessere Eigenschaften in Verarbeitung und Materialbeschaffenheit aufweist. Das Druckverfahren wird auch als Durchdruck bezeichnet, da die Siebdruckform an den druckenden Stellen farbdurchlässig ist. Die Farbe wird mit einem Rakel durch die Siebdruckform auf das Trägermaterial gedruckt. In diesem Verfahren dienen Druckplastisole auf PVC- oder wässriger Basis als Druckfarben, die sich in ihrem Druckverhalten unterscheiden. So kann mittels einiger Plastisole, die ihr Volumen unter Hitzeeinwirkung erhöhen, ohne technisches Zutun ein dreidimensionaler Effekt erzielt werden. Des Weiteren unterscheiden sich diese Druckfarben in Glanz und Haptik, so dass eine unterschiedliche Oberflächenstruktur möglich ist. Der Siebdruck wird vorrangig für die Herstellung von Schaumvinyltapeten verwendet. Diese Kunststofftapeten werden auf Papier- oder Vliesbahnen aufgetragen und durch einen Hitzetunnel geführt. Nach dem Erkalten wird der Schaumstoff gepresst und geglättet. Das Basismaterial wird im Tiefdruckverfahren schließlich bedruckt und in der Heißprägeanlage in den Kunststoff mittels Mustern und Strukturen eingeprägt. Als optische Highlights dienen zum Beispiel Glimmer- oder Quarzgranulate, die in die Farben gemischt werden können.