Der Siegeszug der Papiertapeten

Nun war es daran, fortlaufende Papierbahnen herzustellen. Die bis dahin manuell zusammengeklebten Papierbahnen ließen sich nicht gleichmäßig bedrucken, da sie immer wieder Falten warfen. So entwickelte der Fabrikant Jean Zuber im elsässischen Mühlhausen, nach missglücktem Druckversuch mittels gravierten Walzen aus Kupfer, ein Verfahren unter Verwendung von Holzmodeln. Die sog. Dominotiers wurden bereits im 17. Jahrhundert mittels Rapportmustern, einer Drucktechnik aus dem Stoffdruck, hergestellt. Die aufwendig gestalteten Panoramatapeten mit Landschaften, Kriegsgeschehen oder Stadtansichten von Zuber & Cie begeisterten den französischen König Louis Phillip ebenso, wie später Jaqueline Kennedy, die einen Raum des Weißen Hauses mit einem dieser Stücke verzieren ließ. Weiterlesen

Die Tapeten im Laufe der Epochen

Im Renaissancezeitalter prägten Wandbespannungen aus geprägtem und vergoldeteten Leder sowie kostspieligen Stoffen wie Samtbrokat oder Damast das Wohnbild. Die Motive reichten von symmetrischen bis floralen Ornamenten. Wichtigste Stofflieferanten dieser Zeit waren Handelszentren wie Venedig und Florenz. Während im Barock noch die schweren und übbig verzierten Ledertapeten vorherrschten, wandelte sich im Rokoko das Bild hin zum Zierlichen und Leichten. Blumen und Blüten bestimmen das Bild. Typisch sind auch die Rocaille, das asymmetrische Muschelmotiv und die Chinoiserie. Letzteres sind handbemalte, chinesische Papiertapeten mit fernöstlichen Motiven, die als wahres Sinnbild des Luxus galten. Weiterlesen